Eine großartige Eröffnung
Das Obergeschoß im Margarete Schütte-Lihotzky Haus platzte nahezu aus den Nähten: Doppelt so viele wie erwartet und erhofft waren gekommen, um bei der Eröffnung der Ausstellung »Der weibliche Name des Widerstands« dabei zu sein.
Alma Gunzek und David Hättich eröffneten und begleiteten unsere Kickoff-Veranstaltung mit Interpretationen von Widerstandsliedern. Walter Oberhauser hatte die Ausstellung grafisch gestaltet, Hillary Plasch die Holzkonstruktion konfiguriert.
Markus Gönitzer und Elena Messner moderierten für die Projektkoordination des WSM. Sie begrüßten zu Beginn die Sponsoren bzw. deren anwesende Vertreter und Vertreterinnen – Trude Wieser-Moschitz vom slowenischen Frauenverband (Zveza slovenskih žena), Nikolaj Orasche vom Verband der slowenischen Partisanen und Freunde des antifaschistischen Widerstands, die Vorsitzende des KZ-Verbands Kärnten/Koroška Regina Taupe sowie die Vorsitzenden des Slowenischen Kulturverbands (Slovenska prosvetna zveza) Mitja Rovšek und des Zentralverbands slowenischer Organisationen (Zveza slovenskih organizacij) Manuel Jug. Ohne deren Unterstützung und ohne die ehrenamtliche Mitarbeit der Kuratorinnen und anderer, würde es diese Ausstellung nicht geben. An dieser Stelle dankten Gönitzer und Messner auch der Besitzerin des Hauses, der Bezirksleitung der KPÖ Klagenfurt/Celovec, die uns den Raum im Obergeschoß des Margarete Schütte-Lihotzky Hauses bis zur finanziellen Konsolidierung unseres Projekts zur Verfügung stellt.
Besonders herzlich und mit Blumen wurden zwei Betagte begrüßt: die Villacherin Helga Emperger und die Ferlacherin Romana Verdel. Ihr familiärer Umkreis, der auch in der Ausstellung vertreten ist, hatte gegen die Nazis Widerstand geleistet und bitter dafür bezahlt. Im Lauf der Eröffnung faszinierten Emperger und Verdel die Anwesenden mit ihren berührenden autobiografischen Berichten.
»Heute machen wir einen ersten Schritt auf einem längeren Weg. Das Ziel: Ein ständiges, modulares, qualifiziertes, lebendiges Museum des antifaschistischen Widerstands« – hieß es unter anderem in der einleitenden Moderation. Das war das Stichwort für die Filmemacherin Andrina Mračnikar und ihr Statement. Sie erinnerte an ihre Rede im Juli 2022, die sie in Klagenfurt/Celovec bei der Veranstaltung der Initiative Domplatz gehalten hatte, sowie an das später gegebene aufsehenerregende Interview für die Kleine Zeitung. Darin hatte sie davon gesprochen, dass sie von einem Museum für den antifaschistischen Widerstand in der Landeshauptstadt träume. Damals »dachte ich nicht, dass dieser Traum vom antifaschistischen Museum so bald schon greifbarer sein wird«, schloss Mračnikar, gratulierte und dankte mit herzlichen Worten den Ausstellungs-Macherinnen.
Die Ausstellung selbst besteht aus zwei Teilen: Zum einen aus einer österreichischen Premiere, der Darstellung des Widerstands der Kärntner Sloweninnen und der Gründung ihrer Antifaschistischen Frauenfront. Kuratiert von Vida Obid und Helena Verdel, die unlängst gemeinsam das Buch »Glej, ta svet je tudi zate« über die Kärntner slowenische Frauenbewegung veröffentlicht haben. Zum anderen aus einem gesamtösterreichischen, kuratiert von Elisabeth Holzinger, die auch das Gedicht zur Ausstellung beigetragen hat. Sissi Rausch und Gerti Malle haben für diesen Teil vier Tafeln verfasst, die für Widerständige aus Kärnten stehen. In Holzingers Einleitungstext werden die unterschiedlichen Bedingungen für den antinazistischen Widerstand der Frauen im slowenischen und im gesamtösterreichischen Bereich benannt. Elisabeth Holzinger ist Mitherausgeberin und -autorin des Werkes »Der Himmel ist blau. Mag sein …«: Eines der frühen Werke, die den Widerstand der Frauen in die Öffentlichkeit gerückt haben.
Die große Beteiligung an der Eröffnungsausstellung unseres WSM ist ein eindrucksvoller Beleg für das Bedürfnis, entscheidende Aspekte des ins Private weggedrückten slowenischen antifaschistischen Widerstands, und überhaupt auch jenes der Frauen in Kärnten und Österreich, ins Licht der Öffentlichkeit gerückt zu sehen.
P.S.:
Alle, die keinen Zugang zum Obergeschoß mehr hatten, weil es gsteckt voll war, ersuchen wir um Nachsicht. Wir laden sie herzlich ein, wieder zu kommen. Kaffee und Kuchen garantiert … und Sitzgelegenheiten!