Bleiburg/Pliberk

Der weibliche Name
des Widerstands

Gast-Ausstellung

im Kulturni dom

 

VERLÄNGERT
wegen anhaltenden
Interesses bis
16. August 2023

ÖFFNUNGSZEITEN:

     14:00 – 18:30 Montag
     14:00 – 20:00 Dienstag
     08:00 – 18:00 Mittwoch
     08:00 – 18:00 Donnerstag
     08:00 – 18:00 Freitag
     08:00 – 14:00 Samstag
     08:00 – 14:00 Sonntag

SOWIE NACH
VORANMELDUNG
+43 664 220 8337

Kuratorinnen und Autorinnen:

Elisabeth Holzinger
Politikwissenschafterin
Gerti Malle
Kulturwissenschaftlerin
Vida Obid
Kultur- und Bildungsarbeiterin
Sissi Rausch
Pädagogin, Textarbeiterin
Helena Verdel
Publizistin, Autorin

Aufstellung: Hillary Plasch
Layout und Grafik: Walter Oberhauser

Der Ausstellungstitel stammt von Marie-Thérèse Kerschbaumer: Der weibliche Name
des Widerstands. Sieben Berichte. Erstausgabe Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar, 1986.

ZUR AUSSTELLUNG

Im März vor 80 Jahren, mitten im Zweiten Weltkrieg, konstituierte sich in Eisenkappel/Železna Kapla die slowenische Antifaschistische Frauenfront (Antifašistična fronta žena) auch in Kärnten. Das war ein bedeutendes Ereignis sowohl für den Widerstand gegen das Nazi-Regime als auch ein nachhaltiger Impuls für die slowenische Frauenbewegung in dieser Region.

Aus diesem Anlass präsentiert das WerkStattMuseum im Margarete Schütte-Lihotzky Haus eine Ausstellung über den Widerstand der Kärntner slowenischen Frauen und verbindet diese mit Beispielen des antinazistischen Widerstands von Frauen aus dem gesamtösterreichischen Raum.

Die Zusammenschau beider Teile manifestiert sowohl das Gemeinsame des Widerstands als auch die Unterschiede in den sozialen, kulturellen und politischen Bedingungen beider Seiten.

Während in den anderen von Deutschland besetzten Ländern der Widerstand gegen die Nazis vielfach von national gesinnten Menschen getragen wurde, fehlte dieses Motiv im deutschsprechenden Österreich vorerst weitgehend. Die Nazi-GegnerInnen aus unterschiedlichen politischen und weltanschaulichen Lagern – KommunistInnen, SozialdemokratInnen, Bürgerliche und religiös Motivierte – hatten es mit begeisterten SympathisantInnen und einer feindlichen, von DenunziantInnen und fanatischen AnhängerInnen des Regimes geprägten Bevölkerung zu tun. Ganz anders war die Situation im slowenischsprechenden Teil Kärntens. Nach der Besetzung Österreichs und nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Jugoslawien im April 1941 wurden die Repressionen gegen Angehörige der slowenischen Volksgruppe in Kärnten verstärkt. Im April 1942 wurden tausend von ihnen ins deutsche Reich deportiert, weil sie dem Ziel der Germanisierung der Region im Wege standen. Das befeuerte den Widerstand der slowenischen Bevölkerung und führte zur Organisierung der Befreiungsfront (Osvobodilna Fronta, OF) auch in Südkärnten. Die Kärntner slowenischen Frauen gründeten im März 1943 den ersten Ortsausschuss der Antifaschistischen Frauenfront in Kärnten, kämpften gegen das Nazi-Regime, für ihr Überleben und ihre Rechte als Frauen.

Die zweisprachig gehaltene Ausstellung versteht sich auch als Hinweis darauf, dass die Erforschung und die Einbeziehung des weiblichen Widerstands in die offizielle Erinnerungspolitik und Forschung weit hinter den Bemühungen nichtstaatlicher Organisationen sowie einzelner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zurückbleibt.

Unterstützt von:
KZ-Verband/VdA Kärnten/Koroška | Slovenska prosvetna zveza |
Zveza koroških partizanov in prijateljev protifašističnega odpora |
Zveza slovenskih organizacij |
Zveza slovenskih žena