
Aufruf zur Teilnahme
Projekttitel: Absichtserklärung
Format: Kollektive Ausstellung im WerkStattMuseum
Termin: Frühjahr/Sommer 2024
Ort: Klagenfurt/Celovec, Margarete Schütte-Lihotzky Haus
Für das Jahr 2024 wird eine Gruppen-Ausstellung vorbereitet. Mit dieser soll der Schirm aufgespannt werden, der die Segmente und Module der Dauer-, Sonder- bzw. Wanderausstellungen zu erfassen versucht, die in den nächsten Jahren im WSM organisiert werden können und sollen. Diese Aktionsausstellung ist, wie das geplante Museum, weder statisch, noch staatlich, sondern kollektiv, dynamisch, multimodular konzipiert. Bestehendes, über Jahrzehnte erarbeitetes Wissen soll an einem Ort zusammenfinden, um die Position des WerkStattMuseums, seine inhaltlich-kulturpolitische Absicht, wie auch die Dringlichkeit seiner Existenz zu benennen. Die Ausstellungsaktion dient auch der Vernetzung aller am Projekt WSM Beteiligten und soll einen Überblick über die erste Planungsphase des mehrstufigen Projektes geben.
Wie & womit nimmt man teil:
Das Ziel ist, Objekte bzw. Artefakte, die man als Desiderate im bestehenden Diskurs und insbesondere auch als Desiderate im Hinblick auf die österreichische Museumslandschaft einschätzt, im bzw. vor dem Margarete Schütte-Lihotzky Haus auszustellen und bei einer gemeinsamen geführten Begehung in minutenkurzen Hinweisen oder Vorträgen auch vorzustellen.
Als Präsentationsorte stehen – je nach absehbarem Umfang und Konzeption – der Ausstellungsraum und die Bibliothek (jeweils 100 qm) und auch das große Außengelände bzw. die Gänge und Treppen zur Verfügung.
Mögliche Ausstellungsobjekte sind nicht nur jede Art dreidimensionaler Objekte, z. B. Puppen, Steine, Textiles, Gefäße, Maschinen, Materialien, sondern auch Fotos, Dokumente, Videos, Audios oder auch verfasste Ideenpapiere oder Projektskizzen oder Rechnungen usw. Natürlich kann auch ein Subjekt als Objekt agieren, Performances sind ausdrücklich erwünscht.
Jedes Objekt bzw. Artefakt oder Objektgruppen werden von einem nach Möglichkeit künstlerisch gestalteten Plakat begleitet. Mit der Übergabe des physischen Objekts/Artefakts passiert also auch die Zusendung eines schriftlichen Beschreibungstextes sowie evtl. weiteres Bildmaterial.
Der inhaltliche Fokus liegt auf jenen Objekten und ihren Geschichten, die aus dem österreichischen staatlich-kollektiven Gedächtnis und besonders aus den zahlreichen Landesmuseen auch heute noch ausgeschlossen bleiben. Die Themenfelder sind mannigfaltig, die folgenden Aspekte sind als Inspiration, keineswegs exklusiv gedacht:
- Antipatriarchale, friedenspolitische, antifaschistische, antinazistische politische Kultur,
- der bewaffnete und unbewaffnete antifaschistische und antinazistische Widerstand,
- emanzipatorische und subversive Gesellschaftstheorien,
- Kulturerbe von Minderheiten und politisch bzw. sozial unterdrückter Gruppen,
- Kämpfe emanzipatorischer Bewegungen von Minderheiten und politischen Gruppierungen,
- subversive oder progressive (StudentInnen-)Bewegungen,
- ArbeiterInnengeschichte und -soziologie,
- kritisch-antihegemoniale Sichten auf die regionale und überregionale Erinnerungs- und Festtagskultur,
- Geschichte des Kampfes gegen rassistische, antisemitische und minderheitenfeindliche gesellschaftlich-politische Strukturen,
- Kampf um Frauenrechte, historische und politische Figuren sowie KünstlerInnen, SchriftstellerInnen, ArchitektInnen, ForscherInnen aus dem Umfeld subversiver, progressiver Bewegungen sowie deren Werk und Schaffen,
- kritische klassen- und geschlechtergeschichtlich perspektivierte Medien-, Militär- und Technikgeschichte und -theorie,
- u. v. a.
Der Fokus liegt vorrangig, aber nicht ausschließlich auf dem 20. und 21. Jahrhundert. Sowohl lokale, regionale als auch überregionale und globale Perspektiven sind erwünscht.
In der schriftlichen Beschreibung des Objektes sollten folgende Fragen berücksichtigt werden: Warum braucht es ein Werkstattmuseum und was soll darin ausgestellt werden? Was ist die Geschichte des ausgestellten Objektes bzw. Artefakts? Warum ist dieses ein widerständiges bzw. ein Widerstands-Objekt, weshalb sollte es im WSM ausgestellt werden? Was bedeutet es für das WSM, wenn Geschichten, die mit diesem Objekt erzählt werden, dort ausgestellt werden können?
Es können nur Objekte angenommen werden, die keine versicherungstechnischen Probleme aufwerfen, und keine Gefahr fürs Publikum bedeuten. Mit Beschädigungen oder Verlust der Objekte muss trotz größter Sorgfalt gerechnet werden – die Projektkoordination übernimmt hierfür keine Haftung. Darum ist bei wertvollen Dokumenten unbedingt mit Kopien zu arbeiten. Symbolobjekte werden bevorzugt aufgenommen.
Als Kontaktaufnahme reicht zunächst ein formloses Email als Interessensbekundung – mit Nennung eines möglichen Objektvorschlags.
Umsetzung, Aufbau und Kontakt: Die Projektkoordination und der Vorstand des WSM.
> Kontakt (werkstattmuseum.margarete[et]gmail.com)